07.09.2011

5 Tipps für krisenfeste Finanzen

Auch wenn die nächste Krise hoffentlich noch lange auf sich warten lässt: 5 Tipps zeigen, wie Sie sich jetzt finanziell auf den Ernstfall vorbereiten.

Was ist denn nun mit der Konjunktur? Die Bundesbank sieht weiter gute Aussichten. Der Ifo-Geschäftsklimaindex hat sich hingegen "erheblich abgekühlt". "Die deutsche Wirtschaft kann sich den weltweiten Turbulenzen nicht entziehen", schlussfolgern dort die Forscher. Wirklich nicht?

Im Handwerk zumindest sehen die Daten noch recht gut aus. Und: Einer aktuellen Umfrage der Deutschen Bank zufolge haben kleine und mittlere Unternehmen den Aufschwung genutzt und "sich eine gute finanzielle Grundlage erwirtschaftet".

Genau der richtige Zeitpunkt für einen taktischen Check: Wie krisenfest ist Ihr Betrieb? Und was können Sie tun? Ein wichtiger Baustein sind dabei die Finanzen, weiß Betriebsberater Wolfgang Miethke, Finanzierungsexperte der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen.

Fünf Punkte sollten Handwerksbetriebe dabei auf den Prüfstand stellen:

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Handwerk ächzt unter Preisdruck

Frankenberg/Rochlitz. Viele Firmen im Landkreis haben trotz guter Auftragslage unter dem Strich immer weniger Geld in der Kasse. "Viele Unternehmer kalkulieren am unteren Limit. Es bleibt nach Abzug aller Kosten viel zu wenig hängen", sagt Kreishandwerksmeister Jürgen Endmann. Von auskömmlichen Gewinnen um die zehn Prozent pro Auftrag sei man weit entfernt. "Wir dümpeln momentan bei zwei bis drei Prozent herum", zeigt er auf.

Die Folgen dieses ruinösen Wettbewerbs sind bedenklich: Investitionen bleiben auf der Strecke, Löhne stagnieren. Städten und Gemeinden fehlen Gewerbesteuereinnahmen, die sich nach den Gewinnen der Unternehmen richten.

"Hier beißt sich die Katze doch in den Schwanz. Erwirtschafte ich keine Überschüsse, kann ich auch nicht investieren", warnt Martin Bergmann, Seniorchef der Peniger Bergmann AG, vor einer Preisspirale nach unten. Das Unternehmen fertigt Betonteile für die Baubranche. Auch in diesem Segment seien "die Preise im Keller". Daher setzen die Bergmänner auch auf Kläranlagen als zweites und mittlerweile umsatzstärkeres Standbein.

Öffentlicher Sektor - rotes Tuch

Vor allem den öffentlichen Sektor haben die Handwerker als rotes Tuch ausgemacht. Der Grund: Aufträge gibt es nur für das wirtschaftlichste Angebot - man könnte auch sagen das billigste. Bergmann: "Der Ausschreibungsmodus ist eine Krux. Dieses Billig-Prinzip und Preisdrücken sind ein tödlicher Kreislauf. Vielen steht das Wasser daher bis zum Hals." Jürgen Endmann hat als Inhaber eines Dachdeckerbetriebes aus dem System bereits seine Schlüsse gezogen. "Ich beteilige mich schon lange nicht mehr an öffentlichen Ausschreibungen. Da kommt nichts raus. Und sobald kleine Nachbesserungen nötig sind, legen wir drauf", sagt Endmann.

Der Frankenberger Bauunternehmer Holger Schiemann sieht es ähnlich. Er kann die insgesamt gute Auftragslage auch für sein Unternehmen bestätigen. Da er aber fast ausschließlich im privaten Auftrag arbeitet, habe er derartige Probleme wie andere seiner Branche nicht. An großen Projekten seiner Stadt wie dem Bildungszentrum beteilige er sich ohnehin nicht. "Denn bei öffentlichen Ausschreibungen dieser Art habe ich eh keine Chance", bedauert er.

Richtlinien-Änderung angemahnt

Der Frankenberger Bauamtsleiter Sven Blümel ist mit den für Sachsen geltenden Vergaberichtlinien ebenfalls nicht glücklich. "Wir sind aber die falsche Adresse. Die Firmen müssen Druck bei der Staatsregierung machen", verweist er auf Dresden. Denn die öffentliche Hand und somit auch die Stadt Frankenberg habe sich an die Vorschrift zu halten, und die besage nun mal: Ab einem Netto-Auftragsvolumen von 25.000 Euro muss öffentlich ausgeschrieben werden. Positiv empfand er die zwei Jahre, in denen die Regelungen des Konjunkturpakets galten. "Da konnten wir bis zu einer Million Euro beschränkt ausschreiben." Blümel wünscht sich, auch in Sachsen bis zu sechsstelligen Summen beschränkte Ausschreibungen zuzulassen. Dann hätten auch kleinere und für ihre gute Arbeit bekannte Firmen eine reelle Chance.

Penigs Bürgermeister Thomas Eulenberger (CDU) versteht die Kritik der Unternehmer. "Vielleicht sind die Regelungen ungerecht. Andererseits gibt es wahrscheinlich kein absolut faires und ideales System", sagt er.

Eine Alternative wäre das Schweizer Modell. Dieses schließt Dumping-Angebote aus. Das begrüßt auch Jürgen Endmann. "Es war politisch schon einmal angeregt, dass der billigste Anbieter rausfällt. Das wäre auch sinnvoll."

Quelle: www.freiepresse.de

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